FREIWILLIGE FEUERWEHR LICHTENBERG
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Das Feuer nutzbar gemacht, in Zügeln gehalten und gut behütet, ist es des Menschen Freund. Wenn aber dieses Feuer außer Kontrolle gerät wird es in wenigen Augenblicken des Menschen größter Feind. Auch bei aller Sorgfalt und Kontrolle entstanden immer wieder Brände die das Hab und Gut der Leute in kürzester Zeit vernichteten. Um in solchen Situationen Helfen zu können befasste sich der Gemeindevorstand von Lichtenberg am 5. Juli 1876 erstmals mit diesem Problem. Nach 2 weiteren Beratungen, gründete man am 26.Juli 1876 eine Freiwillige Feuerwehr. Zur Gründungsversammlung konnten damals 66 Mitglieder eingetragen werden. Um die Ausrückezeiten kurz zu halten, wurden ein Zug für das Oberdorf und ein Zug für das Niederdorf festgelegt. Als Ausrüstung wurden blau gestreifte Leinenblusen, Helme und Beile beschafft. An Löschgeräten stand der Wehr damals eine vierrädrige Druckspritze von 1776 ohne Saugleitung zur Verfügung. Das Wasser musste durch eine Eimerkette von Mann zu Mann in Korbeimern der Druckspritze zugeführt werden. Diese Technik wurde letztmalig beim Brand des Erbgerichtshofes 1881 eingesetzt. Eine große Druckspritze mit Saugleitung von 1851 und eine Abprotzbare zweirädrige Handdruckspritze gehörten ebenfalls zur Anfangsausrüstung der Wehr. Untergebracht waren die Geräte in drei im Ort verteilten Spritzenhäusern. Die erste Spritze wurde 1916 leider demontiert und das Kupfer und Messing für Kriegszwecke zum Auffüllen der Gemeindekasse verkauft. In folge des Baues der Freiberger Wasserleitung durch unseren Ort, wurden 1928 sieben Oberflurhydranten aufgebaut. Nach 1945 kamen noch einige Unterflurhydranten dazu. Am 06.01.1932 war wohl das bisher größte Feuer im Ort. Das Erbgericht mit Wohngebäude, Stallung, Verbindungsgebäude und Scheune standen in Flammen und brannten bis auf die Grundmauern nieder. Bei diesem Brand kamen 14 Feuerwehren mit 16 Spritzen zum Einsatz. Die Lösch- und Aufräumungsarbeiten dauerten mehrere Tage und der Feuerschein war bis Olbernhau und Marienberg zu sehen. 1937 wurde das erste Auto für unsere Wehr und gleichzeitig eine Motorspritze gekauft. Das Auto war ein Gebrauchtwagen vom Krankenhaus Freiberg. Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges begann auch für unsere Wehr eine sehr traurige Zeit. Zu diesem Krieg wurden 1939 zehn Kameraden und bis 1945 weitere zweiundzwanzig Kameraden eingezogen. Nur wenige dieser Kameraden kamen gesund oder überhaupt zurück. Nach der Gründung der DDR begann auch in unserer Wehr das Ausrüsten mit Technik und persönlicher Ausrüstung. Am 25.11.1952 wurde das erste selbst aufgebaute Auto als Zugfahrzeug in Dienst genommen. Ihm folgten bis 1976 noch drei weitere Gebrauchtfahrzeuge, die von einem aktiven Stamm und unzähligen Stunden zu Feuerwehrfahrzeugen umgebaut wurden. Um die Alarmierung im Ort zu verbessern, wurde 1957 von den Kameraden eine Sirene aus Leipzig selbst geholt und auf einem Grundstück im Ort montiert. Am 13.11.1958 wurde ich Lichtenberg ein Spielmannszug gegründet, der leider nach zehn Jahren mangels Nachwuchsmusikanten wieder zerfiel. 1963 begann die Freunschaftsbeziehung zur Freiwilligen Feuerwehr Rohrbeck, welche noch bis heute besteht. (mehr dazu unter - Verein -) Die in vorbeugenden Brandschutz tätigen Kameraden schlossen sich 1963 zu einer Brandschutzgruppe zusammen. Die neu gebildete Frauengruppe vereinte sich am 15.06.1969 mit der Brandschutzgruppe. Durch die ständige Verbesserung und Erweiterung der Feuerwehrtechnik reichten die zwei alten Spritzenhäuser nicht mehr aus. Daraufhin konnte ein neues Gerätehaus mit einer Wohnung gebaut werden, welches im Januar 1966 eingeweiht wurde. Am 01.12.1970 erhielten wir einen neuen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) und am 03.04.1976 wurde der Wehr zum fast einhundertjährigen Bestehen, das erste fabrikneue Löschfahrzeug vom Typ Robur LF8 TS8 mit Schlauchtransportanhänger (STA) übergeben, welches wir bis heute im Einsatz benutzten. Mit der Wende 1989 begann auch für die Kameradinnen und Kameraden ein neues Denken. Viele neue Vorschriften mussten in die Praxis umgesetzt werden. Die gesamte Einsatzbekleidung wurde erneuert. Auch die Einsatzaufgaben änderten sich wesentlich. So kam zur Brandbekämpfung unter anderem die Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen hinzu, wodurch die Anzahl der jährlichen Einsätze stieg. Am 21.11.1997 wurde im Gasthof Weigmannsdorf die Jugendfeuerwehr gegründet. Am 16.05.1998 bekam unsere Wehr, nach langer Vorbereitungszeit, ein neues Löschfahrzeug LF8/6 auf einem Mercedes Fahrgestell vom Bürgermeister übergeben. Unser fünfunddreißig Jahre alter P3 wurde damit an diesem Tag außer Dienst gestellt. Durch das neue Löschfahrzeug verbesserten sich die Bedingungen für die Kameraden bei Einsätzen wesentlich. 2001 wurde unser Gerätehaus modernisiert und zu unserem 125-jährigen Bestehen eingeweiht. Durch das "Jahrhunderthochwasser" begann am 12.08.2002 der bislang größte Einsatz unserer Wehr. Ca. 1200 Einsatzstunden wurden bis zum 16.08.2002 von den Kameraden geleistet. Da die Talsperre gegen 22.00 Uhr überlief, flossen ca.48 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch unseren Ort. Die gesamte Tallage musste evakuiert werden. 2006 kam es zu zwei Großbränden innerhalb kurzer Zeit, welche jeweils nachts und bei Temperaturen unter -10 Grad bewältigt werden mussten. 2007 bekam die Wehr erstmals Technik für die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Ein hydraulisches Rettungsgerät (Schere- und Spreitzer) konnte beschafft und in einen technische Hilfeleistungsanhänger (THA) untergebracht werden... Am 01.03.2008 wurde die FF Lichtenberg zum ersten Einsatz mit einem hydraulischen Rettungsgerät in Ihrer Geschichte alarmiert. Leider konnten die ausgerückten Kameraden bei diesem Einsatz nur noch eine tote Person aus dem verunfallten PKW bergen. 2010 Zur Jahreshauptversammlung kam es zur Übergabe des Amtes des    Jugendfeuerwehrwarts von Lothar Krumbiegel an Diana Talkenberger Am 11.06.2010 wurde Andre` Morgenstern aus der Ortswehr Weigmannsdorf-Müdisdorf zum neuen Gemeindewehrleiter gewählt. Zur Jahreshauptversammlung am 24.04.2015 wurde der Kamerad Daniel Schmieder zum neuen Gemeindewehrleiter gewählt. Diana Böhme ( geb. Talkenberger) wurde als Jugendfeuerwehrwart wiedergewählt. An einem Freitag den 13.03.2020 wurde zur Jahreshauptversammlung der Kamerad Uwe Meinhold zum neuen Gemeindewehrleiter gewählt. Zum neuen Jugendfeuerwehrwart wurde Nick Kost gwählt. Beide sind in der Ortswehr Weigmannsdorf- Müdisdorf tätig.
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenberg
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